Im Januar 2024 führte ein gefälschter Tweet auf dem offiziellen X (ehemals Twitter) Account der U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) zu Turbulenzen auf dem Krypto-Markt. Nun wurde der mutmaßliche Drahtzieher verhaftet.
Der Tweet beinhaltete eine Falschinformation, dass die SEC einen lang erwarteten Spot-Bitcoin-ETF genehmigt habe. Der Vorfall führte zu einem plötzlichen Anstieg des Bitcoin-Kurses auf über 47.600 USD, bevor er rapide auf unter 46.000 USD fiel, nachdem die Nachricht als Fälschung aufgedeckt wurde.
Der Markt reagierte äußerst sensibel auf regulatorische Nachrichten, was zu intensiven Spekulationen und starken Kursschwankungen führte.
Was war genau geschehen?
Am 9. Januar 2024 um 16:12 Uhr wurde der Twitter-Account der SEC gehackt und ein Tweet veröffentlicht, der fälschlicherweise die Genehmigung von Bitcoin-ETFs in den USA verkündete. Der Markt reagierte innerhalb von Minuten mit einer deutlichen Kurssteigerung. Schließlich warteten alle sehnsüchtig auf die finale Genehmigung.
Jedoch stellte der SEC-Vorsitzende Gary Gensler bereits 15 Minuten später klar, dass der Tweet nicht autorisiert war und eine Untersuchung eingeleitet wurde. Die US-Behörden, einschließlich des FBI, nahmen umgehend Ermittlungen auf und arbeiteten eng mit der SEC zusammen, um den Verantwortlichen für den Angriff zu finden.
Obwohl der Vorfall nur wenige Minuten andauerte, hatte er nachhaltige Auswirkungen auf den Markt. Der Bitcoin-Kurs gab um mehr als 3,5 % nach und erholte sich erst, als sich die Lage beruhigte.
Der Vorfall verdeutlichte die hohe Volatilität des Kryptowährungsmarktes sowie dessen starke Reaktion auf Falschinformationen. Dies unterstreicht die Bedeutung einer sorgfältigen Prüfung offizieller Kanäle vor dem Treffen von Anlageentscheidungen aufgrund von Nachrichten.
Die Verhaftung des Hackers
Monate nach dem Vorfall konnte das FBI schließlich den mutmaßlichen Hacker identifizieren und festnehmen.
Der 25-jährige Mann aus Alabama hatte eine Sicherheitslücke ausgenutzt, um sich Zugriff auf den SEC-Account zu verschaffen. Laut Berichten hatte er sich die Kontrolle über eine Telefonnummer verschafft, die mit dem Konto verknüpft war, und nutzte diese, um den gefälschten Tweet zu veröffentlichen.
Es ist derzeit noch unklar, ob der Hacker lediglich Chaos stiften wollte oder ob er den Markt manipulieren und dadurch einen finanziellen Vorteil erlangen wollte. Der Vorfall reiht sich ein in eine Serie von Cyberattacken auf hochrangige Accounts, bei denen Kryptowährungen involviert waren.
Der Vorfall zeigt erneut die Notwendigkeit für Institutionen, umfassende Sicherheitsvorkehrungen wie eine Zwei-Faktor-Authentifizierung zu implementieren. Selbst für etablierte Behörden wie die SEC kann ein Mangel an Sicherheitsmaßnahmen zu erheblichen Marktstörungen führen, wie der X-Account-Hack verdeutlicht.
Bitcoin-ETFs und ihre Entwicklung 2024
Parallel zu diesen Ereignissen wurde im Januar 2024 tatsächlich der erste Spot-Bitcoin-ETF in den USA genehmigt.
Zu den ersten Unternehmen, die von der SEC grünes Licht erhielten, zählten ARK 21Shares und Invesco Galaxy. Dies markierte einen bedeutenden Meilenstein für den Krypto-Markt, da Bitcoin-ETFs den Zugang zu Bitcoin für institutionelle Anleger deutlich erleichtern. Die neuen Produkte ermöglichen Anlegern, in Bitcoin zu investieren, ohne die Kryptowährung direkt zu besitzen. Gerade für große Fonds ist dies eine attraktive Möglichkeit.
Nach der Genehmigung dieser ETFs verzeichneten sie im Laufe des Jahres erhebliche Zuflüsse. Im Frühjahr 2024 verzeichnete der Bitcoin-Preis einen signifikanten Anstieg und erreichte im September desselben Jahres einen Wert von 65.000 US-Dollar.
Innerhalb eines Handelstages wurden dabei über 366 Millionen US-Dollar in die ETFs investiert. Insgesamt wurden bis Ende September 2024 in den elf gelisteten Spot-Bitcoin-ETFs etwa 18,3 Milliarden US-Dollar investiert.
Fazit
Der Hackerangriff auf den SEC-Account bei X und der gefälschte Bitcoin-ETF-Tweet im Januar 2024 verdeutlichten die Verwundbarkeit selbst hochrangiger Institutionen sowie die extreme Reaktionsfreudigkeit des Krypto-Marktes auf regulatorische Nachrichten.
Der Vorfall führte zu einer kurzfristigen Erschütterung des Marktes, ebnete jedoch den Weg für eine tiefere Diskussion über die Sicherheit und Regulierung von Kryptowährungen.
Im selben Monat wurde die tatsächliche Genehmigung von Bitcoin-ETFs erteilt, was einen Meilenstein für die institutionelle Akzeptanz von Bitcoin darstellte. Die rasanten Zuflüsse in diese ETFs und der steigende Bitcoin-Preis verdeutlichen das anhaltende Interesse an digitalen Vermögenswerten.
Allerdings zeigen die fortlaufende Marktvolatilität und die Risiken durch Cyberangriffe, dass Sicherheit und verlässliche Informationen von zentraler Bedeutung für den Krypto-Markt sind. Anleger sollten daher stets wachsam bleiben und sich auf geprüfte, offizielle Quellen verlassen, bevor sie handeln.